Dienstag, 5. Juli 2005

Testbericht

In der heutigen Ausgabe von Stiftung Parkplatztest: Der Parkplatz an der Bismarckallee. Ein kleiner Parkplatz an der Münsteraner Aaseemensa, nur wenige Schritte vom Sender entfernt. Mit unserem Testfahrzeug, einem bereits etwas betagten Ford Fiesta, belegten wir gegen 7 Uhr morgens einen der Plätze und beobachteten mit einer versteckten Kamera das weitere Geschehen.
Gegen neun Uhr erschienen Bedienstete des Studentenwerks und schossen das erste Polaroid-Foto des Fahrzeugs. Ein zweites Foto wurde gegen elf Uhr angefertigt, wobei die Fotografen auf ihrem Werk allerdings bereits die vorgestellte Parkscheibe monierten. Etwas später erschien ein Abschleppfahrzeug der Firma Mahncke, um unser Testfahrzeug abzuholen.
Gegen viertel vor zwölf begab sich unser Tester zur Mensa und bemerkte das Fehlen des Fahrzeugs. Bereits nach einer guten Viertelstunde Wartezeit konnte er den Mitarbeitern des Studentenwerks die Adresse der Firma Mahncke entlocken und sich auf die Suche nach seinem Fahrzeug machen. Nach einer dreiviertelstündigen Busfahrt erreichte er das Firmengelände und konnte seinen Fiesta für einen kleinen Obolus auslösen; allerdings dauerte es noch einmal etwa zwanzig Minuten, bis ein kompetenter Mitarbeiter in der Lage war, das aufgebockte Fahrzeug vom Schlepper zu lassen. Damit war der Test beendet.
Fazit: Trotz der guten Lage und einer kreativen Service-Idee wie den Polaroid-Fotos kann der Parkplatz an der Bismarckallee insgesamt nicht überzeugen. Bei 19 Euro pro Foto stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis einfach noch nicht; hier besteht eindeutig Nachbesserungsbedarf.

Mittwoch, 29. Juni 2005

...

Armin Scholl hat heute seine Antrittsvorlesung am Institut für Sozialwissenschaft gehalten. Thema:

Politische Kommunikation als Krisenexperiment im Alltag
Wie die Satirezeitschrift Titanic Wahlkampf macht


War eine ganz nette Veranstaltung, für die man schonmal Geschichte schwänzen konnte. Mit Stephan Rürup und Mark-Stefan Tietze saßen sogar die beiden NRW-Spitzenkandidaten der PARTEI im Publikum. Zufällig setzten die Beiden sich in meine Nähe, und so konnte ich folgende kleine Szene beobachten:

Ältere Dame zu Rürup: Ich heiße auch Steffan, wissen Sie. Mit Nachnamen.
Rürup: Auch mit ph?
Ältere Dame: Nein, mit eff-eff. Nicht mit ess-ess! (lacht)
Tietze: Das ist gut! (lacht)
Rürup: ...

Yo! Aust in da House!

Frauen stehen gar nicht auf Machos, schreibt der Spiegel. Die Frauen die ich so kenne lesen den Spiegel wohl nicht.* (Siehe auch Fid.)

*Was aber nicht unbedingt schlecht ist, schätzt man den "Spiegel" mittlerweile doch auch als "BILD-Zeitung für Intellektuelle". Nehmen wir nur mal den platten Biologismus des oben verlinkten Beitrags..., aber ich soll mich über sowas nicht mehr aufregen, sagt mein Therapeut.

Ach so...

..., wer hier kommentieren will, muß sich leider registrieren lassen. Geht nicht anders. Liegt möglicherweise daran, dass ich hier erstmal auf das kostenlose Einsteigerpaket reduziert bin. Mehr mag ich mir im Moment aber nicht leisten. (Tschuldigung.)
Ich kann aber versichern: Registrieren tut nicht weh! (Nur beim ersten Mal.)

Verpennt

Heute wurde ich gegen 7.15 h von der lieben Kollegin Mareike geweckt. Hatte doch glatt vergessen, dass ich heute die Weltnachrichten beim besten Sender der Welt lesen wollte!
Ich bin in Rekordzeit nach Münster gedüst und konnte um 8 Uhr tatsächlich Nachrichten lesen. Habe mir ganz schön einen abgebrochen.
War aber insgesamt eine schöne Sendung. Besonders das Interview mit Martin Sonneborn von der "Titanic" hat mir sehr gut gefallen.
Ach ja, demnächst werde ich meine "eigenen" Sendungen vorbereiten dürfen. Müssen. Ich habe mich nämlich bereit erklärt, ab September "Chef vom Dienst" zu werden. Klingt aber besser als es ist. Eigentlich bedeutet es nur einen Haufen Arbeit. Was tut man nicht alles für den Sender!
Außerdem bin ich jetzt Mitglied einer Band namens "Der schalltote Raum". Aber dazu erzähle ich die Tage mehr.

Dienstag, 21. Juni 2005

Fernsehen wie früher

Als ich Sonntag nachmittag trübe vor dem Fernseher saß und zu vergessen suchte, überraschte mich beim Durchzappen - Blacky Fuchsberger. Die Sendung nannte sich "Auf Los geht´s los" und war noch das gute alte Fernsehen aus meiner Kindheit.
Natürlich waren die Spiele belanglos, aber das störte mich nicht. Was mich wirklich faszinierte war diese TV-Archaik: Ewig lange Einspieler zum Beispiel. Oder wie Fuchsberger danach noch ein paar Sekunden ausdruckslos in die Kamera schaute, weil er das Ende des Beitrags nicht mitbekommen hatte. Oder wie er beim Gespräch mit den Promi-Gästen die Hand in der Hosentasche ließ. Oder der Kamera den Rücken zudrehte.
Die Promis fand ich toll. Uli und Dieter Hoeneß machten viel Brimborium um ihren Wechsel zum FC Bayern - Fußballexperten können daraus das Jahr der Sendung erschließen. Dann waren die Kessler-Zwillinge da. Die beiden waren mit dem Blacky schon länger befreundet, und die eine (ich verwechsel´ die ja grundsätzlich) erzählte schmunzelnd, wie sie einmal Blackys zweijährigen Sohnemann auf dem Schoß hatte und der ihr an die Brust griff, woraufhin Fuchsberger gerufen habe: "Greif´ zu Junge, in 20 Jahren kriegst Du dafür eine Ohrfeige!"
Irgendwie scheinen die Zeiten damals etwas weniger konformistisch gewesen zu sein. Es gab sogar Zwischenrufer, die vor dem großen Fuchsberger so gar keinen Respekt zeigen mochten. Im Gewinnspiel deutete sich dann aber schon die heutige Totalverblödung an: Wie der arme Fuchsberger da stundenlang eine Reise nach Ägypten anpreisen und den Zuschauern die richtige Beschriftung einer Postkarte erklären musste..., das ließ schon damals Böses ahnen.
Oh, und Ivan Rebroff hat gesungen. Nicht ein, nicht zwei, sondern drei Lieder. Zuletzt "Strangers in the Night". Das allein grenzt an Menschenrechtsverletzung, zumal Rebroff natürlich im Winterlook inklusive Pelzmütze auftrat. Und dann noch dieser rote Lippenstift!

Sonntag, 19. Juni 2005

Selbstkritik*

"Die Hölle, das sind die Anderen." (Sartre)
"Die Hölle, das bin ich." (Stephan)

Gestern abend hat die höchst großartige Lisa zu einer ebenso großartigen Party eingeladen. Es wäre auch eine schöne Party geblieben, wenn ich nicht auf die, haha, "Schnapsidee" gekommen wäre, alle angebotenen Getränke "mal probieren" zu müssen. Ohne besonders breit gewesen zu sein, wurde ich ab etwa vier Uhr von wüsten Magenkrämpfen geschüttelt und versuchte verzweifelt, den längst nicht mehr vorhandenen Inhalt eben dieses alkoholvergifteten Magens loszuwerden, wobei ich nach Angaben des ebenfalls höchst großartigen Dütti wie ein röhrender Hirsch klang. Zwischendurch habe ich dem Dütti dann noch den Darth Vader gemacht, aber davon weiß ich nichts mehr.
Soweit meine höchst ärgerliche, banale und überflüssige Geschichte. Es geht mir immer noch reichlich beschissen, und so Sprüche wie "Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert!" sind momentan auch kein wirklicher Trost. Bevor ich jedoch in der Pflege meiner Depression fortfahre, möchte ich mich an dieser Stelle herzlichst bei Lisa, Dütti und jenen jungen Damen bedanken, die mich letzte Nacht auf eine Couch verfrachtet haben: Ohne Euch wäre ich tot!
So, und jetzt hole ich mir nen Strick und erschieß mich.

* Ein schöner alter Brauch aus der Zone DDR, den ich hiermit gerne wieder einführe. "Selbstkritik, rücksichtslose, grausame, bis auf den Grund der Dinge gehende Selbstkritik ist Lebensluft und Lebenslicht der proletarischen Bewegung." (R. Luxemburg)

Samstag, 18. Juni 2005

Aha!


So geht also Moblogging!

...

Tod, alter Fährmann, komm die Anker lichten!
Segel gehisst! – Wir sind der Erde satt.
Wenn schwarz auch Meer und Himmel sich verdichten,
Du weisst, dass unsre Seele Strahlen hat.

Reich uns dein Gift, dass Tröstung wir erfahren!
Noch brennt das Feuer – lass zum tiefsten Schlund,
Lass uns zu Himmel oder Hölle fahren !
Nur Neues zeig uns, Tod, im fremden Grund!

(Charles Baudelaire)

Mein allererster Eintrag

Eigentlich muß ich mich gerade mit Jacques Derrida herumärgern, aber darauf habe ich keine Lust. Also schreibe ich lieber schonmal einen kleinen Eintrag in dieses töfte* Weblog.
Also, liebe Leserin, lieber Leser: Herzlich Willkommen!

* westf.: dufte, knorke

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Stephan (27) * WWU Münster * Deutsche Philologie - Neuere und Neueste Geschichte - * Literatur - Film - Musik

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