Phallus klebt allus. - Ernst Jandl
Nachdem
Britta und
Malte bereits ein paar grundsätzliche Worte zur Notwendigkeit des Feminismus gesagt haben, bleibt mir mal wieder nur die Klugscheißerei. Aber einer muß es ja machen.
Also, hauptamtliche Schwanzträger: Auch wenn Euch die Unterscheidung von
"Sex" und "Gender" erstmal völlig blödsinnig vorkommt, solltet Ihr Euch vielleicht doch mal damit befassen. Wahrscheinlich gebt Ihr es nicht gerne zu, aber auch Euch dürfte es auf den Sack gehen, immer und ewig den "Mann" heraushängen lassen zu müssen. Da geht es Euch nämlich kaum besser als den meisten Frauen. (Was nichts daran ändert, dass ein Urteil wie "Boah ist die häßlich!" mit einer Kritik der leider vorhersehbaren Politik Angela Merkels soviel zu tun hat wie das Kartoffelpüh mit dem nach ihm benannten Reh. Wer tatsächlich geglaubt hat, Männer und Frauen wären hierzulande "gleichberechtigt", müßte spätestens durch die Berichterstattung über Merkels neue Frisur eines Besseren belehrt worden sein.)
Natürlich finden ächte Kärle den bloßen Gedanken an ihre "weibliche" Seite "voll schwul". Überraschung, Ihr Topchecker:
"Heterosexualität" und
"Homosexualität" sind Erfindungen der bürgerlichen Gesellschaft, genauso übrigens wie der moderne
Liebesdiskurs. (Siehe auch
Wertabspaltung.)
Solche Angriffe auf scheinbar "natürliche" Gegebenheiten empfindet das moderne Subjekt selbstverständlich als Zumutung - wie
Evolutionstheorie,
Kritik der politischen Ökonomie und
Psychoanalyse. Einen Bericht über
Queer Theory überschrieb
Spiegel Online folgerichtig mit
"Das Schwuchtel-Diplom".
Was also tun? Vielleicht bei
mono auftreten. Das wäre ein Anfang. Es lebe der keine Unterschied!
Stephan - 12. Nov, 16:20