Dagegen!

Sonntag, 21. Mai 2006

Stupid White Men (plus one Woman)

Die Schönheiten des Patridiotismus: Rassisten ermorden in 16 Jahren 133 Menschen, und keinen interessiert's. Ein ehemaliger Regierungssprecher weist darauf hin, dass es hierzulande Gegenden gibt, die man als Schwarzer besser meiden sollte, und Sabine Christiansen macht sich Sorgen um..., nee, nicht irgendwelche Kanaken, sondern die Fussball-WM und "unser" Ansehen in der Welt:

"Vor allem kurz vor der Fußball-Weltmeisterschaft fürchten viele, Heyes Warnung könnte Gäste abschrecken und wirtschaftlichen Schaden anrichten."

Dabei ist es ja nicht so, dass Ausländer besonders willkommen wären. Bayerns Innenminister Beckstein, auch er zu Gast bei Christiansen, hat den bundesdeutschen Konsens in Punkto Ausländerpolitik schon vor Jahren zusammengefasst: "Wir brauchen weniger Ausländer, die uns ausnützen, und mehr, die uns nützen." Demensprechend werden "unnütze" Migranten von Staats wegen wie Dreck behandelt und abgeschoben, wobei schonmal ein paar hundert Menschen draufgehen können, ohne das mehr als ein paar "linke Chaoten" protestieren. Währenddessen verlegt George W. Bush, seinerseits erst neulich bei Christiansen zu Gast, Nationalgardisten an die Südgrenze der USA, wo jedes Jahr hunderte Migranten umkommen - schließlich gilt es den Rückstand zur "Festung Europa" aufzuholen, die mit dem Mittelmeer quasi einen natürlichen Todesstreifen hat und deswegen auf so putzige Organisationen wie die "Minutemen" verzichten kann. Es wäre von Sabine Christiansen wohl zuviel verlangt, dazu mal ein paar Fragen zu stellen. Da geht sie dann doch lieber auf Konzerte für UNICEF.

Montag, 9. Januar 2006

...

Na das ist ja mal ganz großes Tennnis...

Sonntag, 8. Januar 2006

Kein Skandal

Bei German Foreign Policy gibt es immer wieder Schönes zu lernen:

BERLIN/BEIRUT (Eigener Bericht) - Die frühere Oppositionsführerin im Deutschen Bundestag und heutige Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ist seit elf Monaten über das Foltergeschehen im Zuge eines deutschen Ermittlungsverfahrens unterrichtet, ohne gegen die Verbrechen juristisch einzuschreiten. Dies belegen Dokumente, die dieser Redaktion vorliegen. Demnach wurde Frau Merkel am 24. Februar 2005 über den Sachverhalt schriftlich informiert. Auch die Vorsitzenden der übrigen Bundestagsparteien oder deren parlamentarische Vertreter sind seit elf Monaten in Kenntnis der Vorwürfe. Wie den Parlamentariern mitgeteilt wurde, endete das "Outsourcing" staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen in den Libanon mit schweren Menschenrechtsverletzungen durch Folter. Unmittelbarer Auftraggeber der Auslagerung deutscher Strafverfolgungsmaßnahmen in einen Folterstaat war der Generalbundesanwalt; Beihilfe leistete das Bundeskriminalamt (BKA). Als sich ein Zeuge der offenkundigen Verbrechen auch an den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages wandte, wurde er über sechs Monate hingehalten. Die parlamentarische Nichtbehandlung des Foltergeschehens wirft ein Schlaglicht auf die innere Verfasstheit der Bundesrepublik, die sich berufen fühlt, weltweit Menschenrechte einzuklagen.

Freitag, 16. Dezember 2005

...

"Was des Menschen Sinne plagt, heißt in Deutschland Weihnachtsmarkt."

Freitag, 18. November 2005

Gerd the Knife

Und der Haifisch, der hat Zähne
Und die trägt er im Gesicht
Und Macheath, der hat ein Messer
Doch das Messer sieht man nicht

Ach, es sind des Haifischs Flossen
Rot, wenn dieser Blut vergießt!
Mackie Messer trägt 'nen Handschuh
Darauf man keine Untat liest...

Donnerstag, 17. November 2005

...

Verdammt gruselig.

Samstag, 12. November 2005

"Mann"ifest

Phallus klebt allus. - Ernst Jandl

Nachdem Britta und Malte bereits ein paar grundsätzliche Worte zur Notwendigkeit des Feminismus gesagt haben, bleibt mir mal wieder nur die Klugscheißerei. Aber einer muß es ja machen.
Also, hauptamtliche Schwanzträger: Auch wenn Euch die Unterscheidung von "Sex" und "Gender" erstmal völlig blödsinnig vorkommt, solltet Ihr Euch vielleicht doch mal damit befassen. Wahrscheinlich gebt Ihr es nicht gerne zu, aber auch Euch dürfte es auf den Sack gehen, immer und ewig den "Mann" heraushängen lassen zu müssen. Da geht es Euch nämlich kaum besser als den meisten Frauen. (Was nichts daran ändert, dass ein Urteil wie "Boah ist die häßlich!" mit einer Kritik der leider vorhersehbaren Politik Angela Merkels soviel zu tun hat wie das Kartoffelpüh mit dem nach ihm benannten Reh. Wer tatsächlich geglaubt hat, Männer und Frauen wären hierzulande "gleichberechtigt", müßte spätestens durch die Berichterstattung über Merkels neue Frisur eines Besseren belehrt worden sein.)
Natürlich finden ächte Kärle den bloßen Gedanken an ihre "weibliche" Seite "voll schwul". Überraschung, Ihr Topchecker: "Heterosexualität" und "Homosexualität" sind Erfindungen der bürgerlichen Gesellschaft, genauso übrigens wie der moderne Liebesdiskurs. (Siehe auch Wertabspaltung.)
Solche Angriffe auf scheinbar "natürliche" Gegebenheiten empfindet das moderne Subjekt selbstverständlich als Zumutung - wie Evolutionstheorie, Kritik der politischen Ökonomie und Psychoanalyse. Einen Bericht über Queer Theory überschrieb Spiegel Online folgerichtig mit "Das Schwuchtel-Diplom".
Was also tun? Vielleicht bei mono auftreten. Das wäre ein Anfang. Es lebe der keine Unterschied!

Montag, 31. Oktober 2005

Laaangweilig!!!

Münte geht. Wieder einmal werden wir Zeugen jener beliebten Seifenoper namens "Linksruck in der SPD".
Zuletzt wurde dieses Stück Anfang der Achtziger aufgeführt. Einer der Protagonisten war ein Juso namens Gerhard Schröder.

Donnerstag, 20. Oktober 2005

Für unsere kleinen Leser

Anregungen.

Ein deutscher Held

Vorletzten Sonntag wurde Clemens August Kardinal von Galen, der "Löwe von Münster", in den Kreis der Seligen aufgenommen. Und was man so hört, gibt sein Leben ja auch genug Stoff für eine Seligenlegende ab: Der mutige Bischof predigt öffentlich gegen die Vernichtung "lebensunwerten" Lebens, und seine tapfere Gemeinde beschützt ihn vor den Nazis. Eine schöne Widerstandslegende.
Leider ist das noch nicht die ganze Geschichte, weshalb in den "Westfälischen Nachrichten" vom 5. Oktober allerlei Verrenkungen angestellt werden mussten. So äußerte der münstersche Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte, Harald Wagner: "Der eigentliche Stein des Anstoßes ist, so scheint es jedenfalls, bei vielen Zeitgenossen der Gedanke, der Kardinal könne den Russlandfeldzug gutgeheißen und sich so als ein Verfechter des Angriffskrieges erwiesen habe [Fehler im Original]. (...) Allerdings ist Befürwortern eines Krieges nicht allein schon deshalb abzusprechen, dass sie ein "heiliges" Leben führen könnten. Heilige (z. B. Bernhard von Clairvaux) haben für die Kreuzzüge gepredigt. [...] Es wäre vor solchem Hintergrund mehr als anachronistisch, die Einstellung des deutschen Episkopats, inkl. Galens, zu verdammen." So ähnlich werden Historiker eines Tages über die guten Beziehungen Karol Woytilas zu den Diktaturen Lateinamerikas hinwegsehen. Man könnte jetzt besserwisserisch einwenden, dass die katholische Kirche nach eigenen Angaben einen Prediger verehrt, der seine Anhänger zur Feindesliebe aufgerufen hat. Aber warum die Kirche an ihren eigenen Normen messen, wenn diese Normen doch offensichtlich nichts taugen? Noch einmal Wagner: "Die (...) Selig- oder Heiligsprechungsformel möchte in der Kirche und für die Kirche bestätigen, dass ein Mensch ein evangeliumsgemäßes Leben gelebt hat. In der kirchlichen Amtssprache heißt das: ein Leben in Glaube, Hoffnung und Liebe."
Im Auftrag des münsterschen Aschendorff-Verlags, der auch die "Westfälischen Nachrichten" verlegt und jetzt mit einem neuen Galen-Buch Kasse machen will, schreibt an gleicher Stelle der Historiker Ludger Grevelhörster: "Für Clemens August handelte es sich also offenbar um einen der traditionellen kirchlichen Lehre nach ´gerechten Krieg´, den eine rechtmäßige Obrigkeit mit gerechtem Grund und richtiger Absicht führte. Als Einverständnis zu einem rasseideologisch begründeten Ausrottungs- oder Vernichtungskrieg (...) waren diese Erklärungen indes nicht zu werten." Der Vernichtungskrieg der rechtmäßigen nationalsozialistischen Obrigkeit war an sich schon eine gute Idee; nur ausgeführt wurde sie schlecht. Da haben die schätzungsweise 27 Millionen toten Untermenschen leider Pech gehabt. So bekam also ein Propagandist des NS-Vernichtungskrieges im Beisein eines mittlerweile Papst gewordenen Hitlerjungen seine wohlverdiente Seligsprechung, damit der Aschendorff-Verlag und andere Historiker ihr Galen-Merchandising verkaufen können. Und auf der Titelseite der "Westfälischen Nachrichten" konnte Verteidigungsminister Struck mit Rückendeckung seiner Militärseelsorger die nächsten Heldentaten unserer Jungs ankündigen: "In den vergangenen 15 Jahren ist die ganze Welt zum Einsatzgebiet der Bundeswehr geworden." Gestern gehörte uns nur Deutschland. Und heute sind wir Papst.

PS: „Ein verbissen und nicht ohne akademische Eitelkeiten geführter „Historikerstreit“ hat zuletzt noch einmal Fragen bezüglich der Person und des Wirkens des „Löwen von Münster“ aufgeworfen. Dabei wird freilich nur selten bedacht, dass eine Seligsprechung eben keine historischen Detailinterpretationen bewertet oder ein Urteil über politisch korrektes Verhalten nach dem Geschmack unserer Zeit fällt.“ (Johannes Loy, „Westfälische Nachrichten“ vom 10. Oktober 2005)

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Suche

 

The Walrus

Stephan (27) * WWU Münster * Deutsche Philologie - Neuere und Neueste Geschichte - * Literatur - Film - Musik

Zuletzt gesehene Filme

Mein Lesestoff


Eric J. Hobsbawm
Das Zeitalter der Extreme


Thomas Pynchon
Die Enden der Parabel.

Aktuelle Beiträge

Goldene Worte meines...
Ich muss entweder mit dem Alkohol oder mit dem Trinken...
Stephan - 31. Aug, 21:39
Goldene Worte meines...
Entweder Du hast Geld oder Du hast Titten! (Über...
Stephan - 13. Apr, 18:55
Ich wußte es immer!
Ich wußte es immer!
Jan (Gast) - 27. Feb, 04:55
Goldene Worte meines...
Hinter Deiner intellektuellen Fassade bist Du doch...
Stephan - 28. Jan, 19:15
Ich könnte die Farbe...
Ich könnte die Farbe wieder von der Tapete kratzen,...
tobp (Gast) - 18. Jan, 18:59

Status

Online seit 7076 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 31. Aug, 21:39

Credits


Auf Sendung
Dagegen!
Gedichte
Ich
Kultura
Medien
The Office
Versuche
Wir sind Superhelden
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren