Dagegen!

Freitag, 18. Januar 2008

Heute mal unsachlich

Jugendgewalt

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Ausländerkriminalität

ReaganGotteskrieger

Tabubrecher

Ausländerkriminalität war zu lange ein Tabu in Deutschland.

Volker Kauder, 2007

Man schützt die hier lebenden Ausländer nicht, indem man Ausländerkriminalität totschweigt. Wir dürfen nicht mehr so zaghaft sein bei ertappten ausländischen Straftätern. Wer unser Gastrecht missbraucht, für den gibt es nur eins: raus, und zwar schnell.

Gerhard Schröder, 1997

Freitag, 30. November 2007

Max.de!

So machtest Du neulich Werbung für Heidi Klum: „In einem neuen Victoria´s Secret Video setzt sich das deutsche Topmodel intensiv mit seinem Busen auseinander.“ – wie interessant! Und das Beispiel könnte Schule machen: „In einem neuen XXX-Video setzt sich die polnische Darstellerin intensiv mit ihrer Klitoris auseinander.“ – so machen „Auseinandersetzungen“ Spaß!

Dein Topmodel

Freitag, 9. November 2007

...

Die Auswirkungen und Folgen der russischen Revolution für die Weltkultur

(Ein Briefwechsel)

Vorgelesen am 5. Oktober

Berlin, 24. September 1924.

Sehr geehrter Herr Kraus!

Im Auftrage der Redaktion der wöchentlich erscheinenden Moskauer illustrierten »Krassnaja Niva«, der verbreitetsten literarischen Zeitschrift, die von Lunatscharsky (Kommissär für Volksaufklärung) und Stekloff (Redakteur der Zeitung »Iswestija«) redigiert wird, wenden wir uns in folgender Angelegenheit an Sie.
Die »Krassnaja Niva« hat zum Jahrestag der Oktoberrevolution eine Enquete unter den hervorragendsten Persönlichkeiten auf dem Gebiete der Kunst und Literatur unternommen, um auf diesem Wege festzustellen, was die russische Oktoberrevolution 1917 für die Weltkultur geleistet hat. Die Frage ist:
Welcher Art sind Ihrer Auffassung nach die Auswirkungen und Folgen der russischen Revolution 1917 für die Weltkultur?
Wir erlauben uns, Sie höfl. zu bitten, an der Enquete teilnehmen zu wollen und Ihre werte Antwort – zehn bis zwanzig Druckzeilen – wenn möglich mit Ihrem Bild und Autogramm, das gleichzeitig veröffentlicht wird, bis spätestens 10. Oktober an unser Büro einzusenden.
Indem wir Ihnen im Voraus herzlich danken, hoffen wir sehr bald im Besitze Ihrer w. Antwort zu sein, und zeichnen
hochachtungsvoll
Vertreter der »Iswestija« und »Krassnaja Niva«.
J. Gakin


Wien, 4. Oktober 1924.

Sehr geehrter Herr Gakin!

Die Auswirkungen und Folgen der russischen Revolution für die Weltkultur bestehen meiner Auffassung nach darin, daß die hervorragendsten Vertreter auf dem Gebiete der Kunst und Literatur von den Vertretern der russischen Revolution aufgefordert werden, in zehn bis zwanzig Druckzeilen, wenn möglich mit ihrem Bild und Autogramm, das gleichzeitig veröffentlicht wird, also ganz im Geiste des vorrevolutionären Journalismus ihre Auffassung von den Auswirkungen und Folgen der russischen Revolution für die Weltkultur bekanntzugeben, was sich manchmal tatsächlich in vorgeschriebenen zehn bis zwanzig Druckzeilen durchführen läßt.

Hochachtungsvoll
Karl Kraus

(Die Fackel Nr. 668-675, S. 80f. [1924])

Sonntag, 19. August 2007

...

Zu Gast bei Freunden.

Sonntag, 15. Juli 2007

Feminismus heute

aliceschwarzer

Dienstag, 12. Juni 2007

Gewaltdebatte eskaliert!*

Der Schwarze Block? Ein Scheißdreck gegen die Rebel Clown Army! Münchens Polizei-Vizepräsident Jens Viering kennt ihre Methoden:

„Die Clowns rückten unseren Beamten mit Trillerpfeifen und Schirmchen immer enger auf den Leib. Sie imitierten ihre Mimik, ihre Schritte, ihre Körperhaltung und tanzten Ringelreihen mitten durch die Einheiten. Sie störten und fassten die Beamten ständig an. So etwas ist schwer zu ertragen. Lächerlich gemacht zu werden, ist auch eine Form von Gewalt.“

Logisch dass die hilflosen Polizisten sich irgendwann mal wehren - und genau das wollen die heimtückischen Clowns erreichen:

„Das wird alles gefilmt und fotografiert. Und so entstehen hässliche Bilder vom bösen Polizisten, der den harmlosen Clown angreift. Dann haben sie ihr infames Ziel erreicht.“

Diabolisch genug? Nein? Es kommt noch schlimmer:

Die Gruppe CIRCA (Clandestine Insurgent Rebel Clowns Army) – wurde 2003 erstmals in England aktiv, agiert mittlerweile europaweit. CIRCA ist auch in Rostock unterwegs. Dort haben die Witzbolde ihre zur Schau getragene Unschuld verloren. Acht Polizisten wurden dort von einer ätzenden Chemikalie verletzt – versprüht aus den Wasserpistolen der ganz und gar nicht komischen Clowns.

Der Joker in Deutschland? Natürlich nicht: Die Geschichte mit der ätzenden Chemikalie ist so wahr wie Hänsel und Gretel oder eine Exklusivstory der BILD. Der Spiegelfechter hat diese und andere Enten zum G8-Gipfel in seinem Weblog gesammelt. (Für Eilige: Es handelte sich um Seifenblasen.) Danach hat er sich auch noch über den grünen Block aufgeregt. Aus irgendeinem Grund will aus all dem kein Skandal werden. Stattdessen wird über einen C-Promi wie Kurt Beck geschrieben. Doof gemacht zu werden ist auch eine Form von Gewalt.

* Ja, ich bin spät dran. Manchmal blogge ich wie ich esse. Geht doch nach drüben.

Mittwoch, 23. Mai 2007

Institut für Soziologie der Uni Münster!

Als rührend aber sinnlos müssen wir Deinen Versuch werten, in einer Resolution gegen existenzbedrohenden Stellenabbau zu argumentieren: „Schwerpunktthemen in Forschung und Lehre sind die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich, der Wandel der Arbeitswelt, die zunehmenden Ungleichheiten im Bildungssystem, das Wiedererstarken von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, die soziale und kulturelle Integration von MigrantInnen, aber auch die Folgen ökonomischer Globalisierungsprozesse für die Familien und das Zusammenleben der Menschen.“ Mit anderen Worten, liebes Institut für Soziologie der Uni Münster: In dieser Gesellschaft braucht Dich kein Mensch. Du bist erledigt.

Freitag, 9. März 2007

The Good German

Hitlers Hehler ist tot. Der respektvolle Nachruf der Tagesschau bemüht sich redlich das unselige Thema zu umschiffen, weshalb es Einiges nachzutragen gibt:

Eine bislang nicht bekannte Geheimoperation der Nazis war das sogenannte "V-Geschäft", der Verkauf von Wertpapieren aus dem Besitz deportierter Juden zur Finanzierung des Krieges. Das Kölner Weltunternehmen Otto Wolff verkaufte solche Wertpapiere im Auftrag der Nazis an den internationalen Börsen. In dieses Geschäft war auch Wolff von Amerongen als Teilhaber des Unternehmens seit 1940 verwickelt, der nach dem Kriege zu einem der wichtigsten Vertreter der deutschen Wirtschaft aufstieg und jahrelang Präsident des Deutschen Industrie- und Handelstages sowie Vorsitzender des Ost-Ausschusses war. [...]
Die Wertpapiere stammten vorwiegend aus jüdischem Besitz in Holland, Belgien und Frankreich und sollten an der internationalen Börse zu Dollars und Schweizer Franken gemacht werden. Harte Devisen waren lebenswichtig für Hitlers Regime, denn mit Reichsmark konnten die Nazis seit Beginn des Krieges die vor allem für die Rüstungsindustrie dringend benötigten Rohstoffe nicht mehr einkaufen. Für diese Transaktionen brauchten die Nazis Unternehmen, die beste Kontakte zur internationalen Finanzwelt unterhielten und die geraubten Wertpapiere unter ihrem Namen verkaufen konnten, wie z.B. die Firma Otto Wolff. Solche Art "Hehlerdienste" waren notwendig, weil das Naziregime im Krieg nicht selbst als Verkäufer auftreten konnte.


"Otto Wolff ist Träger von vielen nationalen und internationalen Auszeichnungen. Im Jahre 2000 wurde er vom Bundespräsidenten mit der höchsten deutschen Ordensstufe für Zivilpersonen, dem Großkreuz des Bundesverdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet."

Montag, 26. Februar 2007

...

Christian Klar!

Sie haben der Rosa Luxemburg-Konferenz zu Beginn des Jahres eine „bizarre Grußbotschaft“ (Spiegel Online) geschickt, in welchselbiger Sie in schlechtestem K-Gruppen-Deutsch eine "Niederlage der Pläne des Kapitals" herbeihalluzinieren – was bitte sollte das denn? So wird das nie was mit Ihrer Begnadigung. Da müssen Sie sich schon ein bisschen mehr Mühe geben; etwa so: „Der ehemalige RAF-Terrorist Christian Klar hat die IG Metall vor überzogenen Lohnforderungen gewarnt. ‚Das Ergebnis muss unter dem Ergebnis von 2006 liegen, also unter drei Prozent bleiben‘, so Klar. Weitergehende Forderungen gefährdeten das zarte Pflänzchen Aufschwung und schadeten dem Standort Deutschland.“ Sehen Sie, geht doch.

*

Meanwhile: Deutsche Firmen rüsten Folterstaaten aus, die USA finanzieren im Rahmen ihrer neuen Nahost-Strategie iranische Terrorgruppen und Europa wird immer ungemütlicher.

Freitag, 5. Januar 2007

Das kleine Neujahrsupdate

An dieser Stelle erwartet der geneigte Leser sicherlich phantastisches Bildmaterial zur kitschpostkartenidyllischen Winterwunderlandschaft Südfrankreichs. Diese Hoffnung muss ich leider enttäuschen. Stattdessen sei an dieser Stelle nur ein Dialog unter vielen zitiert, die diesen Ski-Urlaub zur unvergesslichen Erfahrung werden ließen:

Hendrik: Wusstet Ihr eigentlich, dass die Rhône in der deutschsprachigen Schweiz „Roppen“ genannt wird?
Fabian: Riecht Ihr das? Da hat doch jemand kluggeschissen!

*

Kaum bin ich mal eine Weile nicht da, sterben alle möglichen Leute. Zum Beispiel ist mal wieder eine Planstelle für schnauzbärtige Diktatoren freigeworden. An dieser Stelle möchte ich ganz besonders seine Helfer würdigen: Ohne die Hilfe z. B. der deutschen Chemie-Industrie wäre so etwas wie die Anfal-Operation nicht möglich gewesen.
Insgesamt soll Saddam bis zu einer Million Menschen auf dem Gewissen haben. Da kommt der ebenfalls verstorbene Gerald Ford nicht ganz heran:

The National Security Archive at George Washington University today published on the World Wide Web previously secret archival documents confirming for the first time that the Indonesian government launched its bloody invasion of Portuguese East Timor in December 1975 with the concurrence of President Gerald Ford and Secretary of State Henry Kissinger. Since then, the Suharto regime that sponsored the invasion has disintegrated, and East Timor has achieved independence, but as many as 200,000 Timorese died during the twenty-five year occupation.

Aber okay, er war ja auch nur zweieinhalb Jahre im Amt.

*

Es soll Leute geben, die „Islamophobie“ für eine Erfindung Teherans halten. Wollen mal sehen:

Henryk M. Broder springt in das Jahr 2067: Der Bundespräsident heißt Mahmoud Watan-Sadr, Pornokinos und Strip-Bars sind verboten - und um Moscheen gibt es eine Schweinefleisch-Bannmeile.

Ja, der Islam ist ein mörderische Aberglaube – ungefähr so wie Christentum, Judentum und der ganze restliche Religionsquatsch. Nein, man muss nicht jeden Scheiß gut finden, bloß weil er aus einer fremden Kultur stammt. Aber angesichts solcher Horrorszenarios kommt man nicht umhin festzustellen, dass Broder in seinem heiligen Kulturkrieg gegen die islamische Weltverschwörung ein klein wenig die Sicherungen durchgebrannt sind. Schade.

*

Das „Sturmgeschütz der Demokratie“ selbst feiert in diesen Tagen bekanntlich seinen 60. Geburtstag. Wenn man die Anfänge bedenkt und sich diese Titelbilder zum Thema „Asylantenflut“ anschaut darf man dem Blatt zumindest das eine Kompliment machen: Es ist sich immer treugeblieben.

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Stephan (27) * WWU Münster * Deutsche Philologie - Neuere und Neueste Geschichte - * Literatur - Film - Musik

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